Jack Johnson - To the sea
 
„If you waitin on the wind, don’t forget to breathe“, sang Jack Jonhson auf seinem Album „Sleep through the static“ im Jahr 2008. Es ist einer jener Zeilen, die irgendwie hängen blieben und einen begleiten konnten. Einerseits steckt dahinter eine Surfer-Weisheit (und die nimmt man von einem ehemaligen Profi gerne an), andererseits steckt aber auch das Wissen dahinter, das Leben auf sich zukommen zu lassen, abzuwarten und einmal tief durchzuatmen. Wie gut sich diese, und viele der klugen, meist sehr naturverbundenen Sätze in die als allgemein geltend entspannt klingende Musik einfügen, haben bereits 18 Millionen Jack Johnson Käufer irgendwo auf dem i Pod oder im heimischen CD/LP Schrank erleben dürfen. Ein bisschen Sommergefühl, ein bisschen Abenteuer, ein gut aussehender Typ, der seine Songs barfuss mit entspannter Selbstsicherheit vorträgt. Ist es nicht genau der Typ Mensch, denen man gerade in diesen bewegten Zeiten zuhört? Er spricht in einfachen und klugen Sätzen die Wahrheit und genau in deren Dienst hat er nun sein neues Album gestellt. Manchmal muss man eben Untertauchen, um die Wahrheit zu sehen, denn sie liegt oft unter der Meeresoberfläche. Wie sagte Jack Johnson es vor kurzem so treffend? "Das Wasser steht für das Unbewusste und dieses Wasser ist für mich nun mal das Meer. Wenn man es bis zum Meer geschafft hat und eintauchen kann, findet man endlich all die Dinge, die jenseits der Oberfläche liegen. Die Zeile „we've got to get right down to the sea“ dagegen bedeutet, dass ein Vater seinem Sohn dabei helfen will, sein Leben und die Welt besser zu verstehen." Es sind genau diese Zeilen voller Alltagspoesie, vom Meer umspült, die das Gefühl der Gelassenheit transportieren und die Texte des Umweltaktivisten so nachhaltig machen. So nachhaltig wie die Verpackung seiner ökologisch  abbaubaren Plattencover. Natürlich enttäuscht Jack Johnson seine Fans auch auf seinem inzwischen fünften Studioalbum musikalisch nicht. Da ist sie wieder, die warme unverkennbare Stimme, das sanfte Gitarrenpicking und die Sicherheit, dass das Leben schön ist, wenn man es herein lässt. In den 42 Minuten der Platte geht es häufig eine Spur grooviger zu als zuletzt, es gibt ein paar mehr Gitarreneffekte, mehr Rhythmus und sogar hier und da ein entspanntes Gitarrensolo. Hier ist nichts Neues zu hören, hier ist nichts Bahnbrechendes zu finden, aber dafür die Gewissheit und die Verlässlichkeit, die richtige Platte für alle Fälle zu besitzen. „I can’t tell you anything but the truth“, singt Jack Johnson und das klingt so einfach und man würde sich wünschen, dass sich mehr Menschen daran halten.


Als CD, Vinyl Platte und als Download erhältlich
Jack Johnson
Samstag, 29. Mai 2010